Spritzenhaus
Einst hingen die vierzig Männer der Wennigser Löschgemeinschaft in diesem Gebäude ihre Feuerwehrschläuche zum Trocknen in den Turm und übten sich an der Fassade im Klettern. Und hier saßen bis nach dem Zweiten Weltkrieg Halunken und Diebe ein, die ins Gefängnis von Hannover überstellt werden sollten.
Doch dann stand das Spritzenhaus lange Zeit leer und verfiel zusehends, bis sich vier Kunsthandwerkerinnen Anfang der 1980er Jahre zusammentaten, um es zu retten. Sie gründeten einen gemeinnützigen Verein mit dem Ziel, regionales Kunsthandwerk zu fördern. Schon damals erkannten sie den Wert handgearbeiteter Dinge und wollten dem Trend zur Massenware vom Fließband etwas entgegensetzen. Mit Hilfe von Freiwilligen restaurierten sie das alte Gebäude und modernisierten die Innenräume behutsam.
Seither finden im Spritzenhaus jährlich fünf Ausstellungen statt, in denen sich auf zwei Etagen unterschiedliche Gewerke der Region, aber auch aus ganz Deutschland, vorstellen. Die angegliederte, offene Werkstatt bietet einen Einblick in kunsthandwerkliche Arbeit. Darüber hinaus finden im Spritzenhaus Konzerte, Lesungen und Vorträge statt.
Gebäude, Institutionen, sonstige Einrichtungen
- Spritzenhaus, Hirtenstraße 6, 30974 Wennigsen (Deister) (Feuerwehrplatz)